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Teezubereitung

Der Tee ist unbestritten älter als der Teelöffel und die Stoppuhr. Die auf unzähligen Teetüten und Teedosen angegebenen Zubereitungsregeln, an die sich niemand hält, gehen höchstwahrscheinlich auf das Konto der Europäer, die den Menschen in den Ursprungsländern beibringen wollten, wie man anständigen Tee zubereitet und gleichzeitig alle Teetrinkernationen zu Dilettanten erklärten. Noch heute versuchen selbsternannte Experten mit wissenschaftlich klingenden Erklärungen die alten, dürftigen Regeln durch neue, unzulängliche Empfehlungen zu ersetzen. Aussagen wie z. B. die, dass das belebende Koffein des Tees seine ganze Kraft nach zwei Minuten abgeben, sind die halbe Wahrheit und im Falle mancher grüner Tees vollkommen falsch. Der Gesamtkoffeingehalt des Aufgusses steigt in den ersten drei Minuten stark und danach langsam, aber kontinuierlich. Der steigende Gerbstoffanteil bremst (und verlängert damit) die anregende Wirkung des Koffeins.

Es gibt Volksgruppen, die den Tee sehr kurz, und andere, die ihn zehn Minuten und länger ziehen lassen. Andere wiederum kochen den Tee minutenlang. Die gleiche Vielfalt finden wir bei der Dosierung und bei der Wassertemperatur. Hauptsache, es schmeckt ihnen und auch Ihnen.

Wer auf einen aromatischen, anregenden Tee besonderen Wert legt, sollte den Tee etwas höher dosieren (10-12 g auf 1 Liter) und ca. 2 Minuten ziehen lassen. Prinzipiell spricht nichts gegen niedrigere Dosierung und längere Ziehdauer. Der hierbei steigende Anteil an Gerbstoffen wirkt zwar beruhigend auf Magen und Darm, verträgt sich jedoch nicht mit nüchternem Magen. Daher empfiehlt es sich, einen solchen Tee mit Milch oder Zucker zu trinken.

Zu niedrige Dosierung, verbunden mit zu hoher Ziehdauer, ergibt eine Art Einheitstee. Das bedeutet, das dann alle Tees beinahe gleich oder gleich schlecht schmecken.

Einige weitere Tipps

Als Zubereitungsgefäß empfehlen wir eine einfache Isolierkanne mit Glaseinsatz und breitem Hals.

Den Tee geben Sie am besten in einen Einmalteefilter aus Hanf (diese sind ungebleicht und geschmacksneutral) oder in einen Baumwollteestrumpf, den Sie nur für schwarzen oder grünen Tee verwenden und einmal im Monat austauschen (Der Teestrumpf ist wegen seines Metall- und Kunststoffanteils weniger umweltfreundlich als der kompostierfähige Einmalteefilter). Nach Ablauf der Ziehzeit bewegen Sie den Filter ein paarmal auf und ab, bevor Sie ihn herausnehmen.

Zum Servieren können Sie den Tee umgießen oder auch in der Isolierkanne lassen. Damit der Tee aromatisch bleibt, drehen Sie den Deckel jedoch auf keinen Fall ganz zu und trinken Sie den Tee innerhalb einer Stunde. Bei Mehrbedarf bereiten Sie lieber erneut Tee zu.

Wasser

Manch ein Ostfriese oder Englandreisender, der den gutschmeckenden Tee mit in andere Städte Deutschlands nahm, erlebte sein braunes Wunder und stellte fest: “Es war das Wasser, und nicht der Tee”.

Wenn Ihr Tee gleich oder nach kurzer Verweildauer trübe wirkt und sich auf der Oberfläche ein dünner Film bildet, brauchen Sie besseres Wasser. Kisten- oder flaschenweise Mineralwasser zu kaufen ist keine gute Lösung. Es ist umständlich und teuer, außerdem verderben manche Mineralien den Teegeschmack genauso wie Kalk. Trotz einiger Negativberichte über Haushaltswasserfilter empfehlen wir diese Geräte, da es einfach keine besseren Alternativen gibt. Zu beachten ist, dass man die Filtermasse einmal im Monat austauscht und das ganze Gefäß gründlich mit Wasser reinigt.

Da sowohl Leitungs- als auch Filterwasser Keime enthalten können, empfehlen wir dringend, das Wasser auf jeden Fall zum Kochen zu bringen, auch wenn niedrigere Temperaturen als 100° gefragt sind.

Zubereitungstipps für unsere Tees

Zubereitungstipp für zarte und mittelkräftige schwarze Tees wie Darjeeling, Nepal, Sikkim, Ceylon, Ruanda: ca. 10 g oder 5 gehäufte TL mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und ca. 3 min. ziehen lassen.

Zubereitungstipp für kräftige schwarze Tees wie Assam, English Breakfast oder Ostfriesebn Blatt und Broken: ca. 8 g oder 4 gehäufte TL mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und ca. 3 min. ziehen lassen.

Zubereitungstipp für grüne Tees: ca. 8 g mit 1 Liter ca. 70-80° heißem Wasser übergießen (nach dem Kochen ca. 3-5 min. abkühlen lassen) und ca. 2-3 min. ziehen lassen.

Zubereitungstipp Oolong: ca. 8 g mit 1 Liter kochendem heißem Wasser übergießen und ca. 5 min. ziehen lassen.

Zubereitungstipp für Rooibush: Ca. 8 g oder 3 gehäufte TL mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und ca. 5 min. ziehen lassen.

Zubereitungstipp für die meisten Kräutertees: Ca. 10 g mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und ca. 5-10 min. ziehen lassen.

Zubereitungstipp für Früchtetees: Ca. 10 g oder 4 gehäufte TL mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und ca. 10 min. ziehen lassen.

Auf diese Weise gelingt Ihnen in der Regel ein guter Tee. Durch Variieren der Teemenge und der Zeit können Sie nach und nach jeden Tee Ihrem Geschmack anpassen.